- The Flow Factor
- Posts
- TFF #34: Daten + Emotion = Transformation
TFF #34: Daten + Emotion = Transformation
Warum 63% der Unternehmen an der Skill Gap scheitern – und wie du die Lücke schliesst

Diese Woche hat sich ein roter Faden durch alle Gespräche gezogen: Fakten allein bewegen wenig – erst wenn Daten auf Bedeutung treffen, entsteht Momentum. Genau das lehren uns drei Felder, die KMU jetzt zusammenführen sollten: Messbarkeit, Innovation und Governance.
Warum jetzt? Die Lage erzwingt Tempo.
Geopolitische Spannungen, neue Zölle und fragmentierte Lieferketten erhöhen die Unsicherheit – zugleich beschleunigt KI die Taktung der Entscheidungen. Der WEF Global Risks Report 2025 beschreibt eine „zunehmend fragmentierte Welt“, die kurzfristige Risiken (u. a. staatliche Konflikte) hochstuft. Der IWF warnt parallel vor anhaltenden Abwärtsrisiken durch Handelsspannungen und anziehende Tarife. Für KMU heisst das: agil planen, robuste Daten nutzen, Optionen offenhalten.
Engpass Nr. 2 sind Fähigkeiten: In Europa melden 74 % der KMU konkrete Skills‑Lücken; fast jede zweite Firma kämpft mit der Digitalisierung. Training, Recruiting und KI‑gestützte Wissensarbeit werden zum Risiko.
🎙️ Du hörst lieber? Hier eine kurze, KI-generierte Audio-Zusammenfassung dieser Ausgabe:
Kultur: Haltung ist der Multiplikator.
Transformation scheitert selten an Tools, sondern oft an Haltung. Entwicklungsforschung zeigt: Führung reift stufenweise; „Experten‑Logik“ (effizient, recht‑haben) trägt nur begrenzt – wirkungsvolle Transformation braucht „Strategen/Integrator“-Logiken (mehrperspektivisch, zweck‑ und systemorientiert). Du überspringst keine Stufen – du wächst hinein.
Dass Emotionale Intelligenz messbar zur Leistung beiträgt, ist empirisch gut belegt (Meta‑Analyse): EI korreliert signifikant mit Job‑ und Führungserfolg – ergänzend zu IQ und Persönlichkeit. Kurz: Ohne emotionales Andocken bleiben Fakten kraftlos.
Governance: KI bringt Transparenz – und Reibung.
In vielen Unternehmen erzeugt KI Spannungen zwischen Bereichen. Ein 2025er C‑Level‑Survey (n = 1’600) meldet: 68 % sehen Reibung, 42 % sprechen von „zerreissenden Effekten“ – und 80 % Erfolg mit formaler KI‑Strategie vs. 37 % ohne. Der Punkt ist nicht die Technik, sondern gemeinsame Spielregeln.
Die C‑Suite übernimmt die Führung: 81 % nennen heute das Top‑Management als KI‑Treiber (2024: 53 %). Zudem meldet ein 2025‑Benchmark: ~ 33 % der Organisationen haben bereits einen Chief AI Officer. Boards experimentieren – bis hin zu AI‑Observern (z. B. „Aiden Insight“ bei IHC, UAE).
Auch Aufsichtsgremien justieren ihre Arbeit: HBR zeigt, wie Pionier‑Boards KI zur Vorbereitung, Verdichtung und für strukturierte Debatten einsetzen – nicht als Ersatz, sondern als Diskurs‑Verstärker. Wie haben den Trend hier etwas weiter analysiert:
|
Daten + Emotion = Transformation
So lautet die Formel für die Praxis – denn am Ende gelingt eine positive Transformation nur, wenn Daten auf Begeisterung treffen:
Daten (Fakten & Hebel): Instrumentiere dein Geschäft anhand weniger stichhaltiger Zahlen. Ziel: 3–5 Hebelmetriken, die 80 % des Ergebnisses erklären (z. B. Emissionen, Durchlaufzeiten, Reklamationen). McKinsey zeigt: Workflow‑Redesign ist der stärkste EBIT‑Hebel in Gen‑KI‑Programmen.
Emotion (Bedeutung & Beteiligung): Übersetze die Hebel in verständliche Wozu‑Stories. Richte Formate ein, die psychologische Sicherheit und Reflexion fördern (vom Experten‑ zum Integrator‑Modus).
Transformation (Governance & Rituale): Verankere Spielregeln, Rollen und Rhythmen: AI‑Policy, Daten‑Gatekeeper, Board‑Briefings, KPI‑Reviews. Das entschärft Reibung und hebt die Lernkurve (Strategie vor Tool).
Dein nächster Schritt: Vom Wissen ins Tun kommen
Theorie ist wichtig, aber Praxis ist entscheidend. Wenn du diese Themen vertiefen und direkt umsetzen willst, lade ich dich zu unserem nächsten Workshop am KMU-Praxisforum der Universität Liechtenstein ein:
Workshop: Digitale Verantwortung und Nachhaltigkeit
Hier gehen wir am 11. November den nächsten Schritt:
Praxisblock 1: Nachhaltigkeit automatisiert messen (die Zahlen): Wir haben mit Tools wie n8n und Google AI Studio Instrumente entwickelt, die automatisiert und überprüfbar Berechnungen des Ressourcenverbrauchs und Compliance-Abgleiche durchführen – ein Schulterblick.
Praxisblock 2: Custom-GPT bauen und den Nutzen von KI erleben (Emotionen): Wir entwickeln gemeinsam kleine KI-Assistenten, die Anwendungsfälle der Teilnehmer lösen.
Du lernst, wie KI datenbasierte Entscheidungen erleichtert, wie du deine Firmenkultur für die digitale Transformation öffnest und wie du gezielte Massnahmen für eine produktive KI-Integration umsetzt.
P.S. Zum Abschluss noch etwas zum Nachdenken – das KI-Paradox:
